Funkien

Hosta

(Asparagaceae)

G-Gr, 💧2-3, ☀️ hs, 30-60 cm, VI-VII

Lehmig-sandig, humos, pH -7, NPK++, Z5, 🐌!

Ein guter Teil der 50 verschiedenen Funkienarten stammt von der japanischen Insel Honshu, sie verzaubern dort schattige und feuchte Bergwälder. Trotz der schönen weißen oder lavendelfarbenen Blüten werden sie bei uns hauptsächlich als 'Blattschmuckstauden' verwendet. Für Funkien gibt es keinen Ersatz, sie  bringen Kühle, Ruhe und Struktur in halbschattige und schattige Bereiche des Gartens und werden mit den Jahren immer schöner.


Hosta Hybriden pflanzen und pflegen

In Japan sind Funkien sehr alte Kulturpflanzen deren Knospen und Blüten auch in der Küche verwendet werden, ich habs noch nicht ausprobiert. Meine Vorliebe für Funkien ist erst langsam im Laufe der Jahre entstanden, je heißer die Sommer werden, desto mehr schätze ich kühlere, chillige  Bereiche im Garten. Funkien halten lieben Mulch und halten den Boden feucht, das kommt auch der Umgebung zugute.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit nach den „Eisheiligen“, also ab Mitte Mai. Funkien können, ob als kleine 'Topfsorten' oder mächtige Pflanzen die weit über einen Meter hoch werden können, auch wurzelnackt bezogen werden, deshalb ist der Versandt kein Problem. Sie sollten auf alle Fälle schnell in die Erde und gut angegossen werden. Der größten Erfolg hast Du, wenn die Pflanzen im ersten Jahr immer frisch bis feucht gehalten werden, sind sie etabliert, vertragen sie Trockenheit auch ganz gut, ziehen im Herbst nach heißen Sommern aber früher ein.


Der Standort sollte für viele Jahre ausgesucht werden. Humus- und nährstoffreiche, gleichmäßig feuchte Böden sind sicherlich optimal, lehmig darf es auch gerne sein. Da sie bei mir schon sehr lange am Standort stehen und die Rhizome und Wurzeln gut ausgebildet sind, vertragen sie auch einmal Trockenheit, ziehen nach heißen Sommern im Herbst jedoch früher ein.  ist im Sommer also wichtig. Während der Mittagszeit und in den besonders heißen Nachmittagsstunden sollten sie keine direkte Sonne bekommen, das stresst und verbrennt sie. nur im Schatten entwickeln sich die schönen, lebendigen Blattfarben optimal. Dafür kommen Funkien mit starkem ‚Wurzeldruck‘ von Bäumen und Sträuchern klar.

Pflegen

Feucht halten, mulchen und mit Kompost im Frühjahr düngen sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen. Das Laub sollte man im Winter einfach verrotten und liegenlassen. Der Kompost darf nicht zu viel Kalk enthalten, die Pflanzen kommen mit einem leicht sauren Boden am besten zurecht. Salz im Boden vertragen sie gar nicht. In ‚Schneckenjahren’,  also wenn der Winter mild war und die kleinen Viecher sich schon im März auf die Socken machen, muss man den Austrieb schützen, sonst gibt es angefressene Blätter. Böse Erfahrungen habe ich auch schon mit unserem Marder gemacht, der die Pflanzen regelrecht zerstört, wenn er auf der Balz ist - das kann richtig weh tun (nicht dem Marder, mir!). Allerdings kommt die Freude an den Pflanzen bald wieder, denn sie treiben tatsächlich wieder wunderschön neu aus. Unschöne Blätter kann man also getrost entfernen.

Hosta-Hybriden Austrieb und Wuchs © garten-puk.de

Vermehren

Funkien durch Samen zu vermehren ist nicht bei allen Hybriden aber bei vielen möglich, wie bei vielen anderen Pflanzen kommen dabei aber meist Kreuzungen heraus, die nicht der ursprünglichen Pflanze entsprechen - aber gerade das kann ja spannend sein! Ich lasse immer ein paar Samenstände stehen und hoffe auf Sämlinge, bisher war nichts dabei. Das müßte ich wohl systematischer angehen.


Funkien sind aber wie viele Stauden teilbar, das ist jedoch bei alten Horsten nicht ganz einfach. Das vorsichtige Aufnehmen der großen Horste mit einer Grabgabel überlasse ich lieber einem kräftigen Helfer. Liegt er dann im Ganzen vor mir, muß ich entscheiden, wieviele Stücke ich daraus mache, meistens sind es 3-4. Die Erde wird so gut wie möglich herausgeschüttelt und dann der Horst mit der Grabgabel auseinandergezogen. Wenn das nicht geht, muss man den Spaten oder besser ein scharfes großes Messer nehmen. 4-5 Triebspitzen sollten die Stücke haben. 


Man kann die Teile nun an anderer oder derselben Stelle wieder einpflanzen oder zunächst in Töpfen kultivieren, ganz wie es einem gefällt. Der beste Zeitpunkt zum Teilen ist im April  oder Ende August/September. Ich bevorzuge das Frühjahr, da ich ja relativ große Stücke habe, die in neuer, lockerer, humoser Erde mit Freude wachsen. Übrige Pflanzen kann man verschenken.

Lieblings-Sorten

Die Liste der Sorten füllt ganze Sammlungen, es soll inzwischen über 4000 geben. Wer sucht, findet im Internet ganze Bibliotheken, deren Zuverlässigkeit ich jedoch nicht beurteilen kann. Ich kann auch meine bereits vor langer Zeit gepflanzten Funkien nicht alle eindeutig bestimmen, weil die Pflanzschilder schon lange verloren gegangen sind. Sehr viele Sorten findet man in ,Hosta-Shops‘ im Internet, da sich einige Staudengärtnereien auf Hosta spezialisiert haben, auch in Oberbayern.


Hosta-Hybride 'Blue Mouse Ears', blaue, bereifte, rund Blätter, lavendelfarben, 15 cm VI-VII

Hosta-Hybride 'Francee', Weißrand-Funkie, lila, 50 cm, VI-VII

Hosta-Hybride 'Patriot', weiß-geflammt, lavendelfarben, 50 cm, VI-VII

Hosta-Hybride 'June', gold-hellblau-geflammt, lavendelfarben, 30 cm, VI-VII

Hosta-Hybride 'Chiemsee Class', grün-gold-geflammt, 60 cm, VI-VII

Hosta-Hybride 'Blue Angel', dunkel grün-blau, 120 cm, VI-VII

Traum-Partner

Schöne Begleiten sind Rhododendren, Farne, Japanberggras und andere Schattengräser, Dicentra (Herzerlstrauch) und zur Unterpflanzung Frühjahrsblüher, die den späten Austrieb im April begleiten und dann unter dem schützenden Blätterdach ungestört einziehen können. Sehr gut passen auch Pulmonaria officinalis mit gepunkteten Blättern, die Pflanzen vertragen sich hervorragend und sind ein Leckerbissen für unsere Hummeln.


Kleine Sorten, die in Rotunden wachsen, können superschön am Beetrand im Übergang zum Rasen gepflanzt werden, dazwischen wächst bei mir die wintergrüne Liriope, die erst im Oktober lila blüht, wenn die Funkien schon helles, gelbes Laub zeigen.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
- D: Kompost (sauer), Austrieb vor Schnecken schützen Mulchen, Gießen Bei Trockenheit gießen Blätter liegen lassen