Rhododendron
Rhododendron Hybriden
(Ericaceae)
G-GR, 2, hs-abs, 40-180 cm, V-VI
Sandig, sehr humos, pH-7 (4–5) NPK+++ (-Ca), Z6,
Sch
Die ‚Bewimperte Alpenrose‘ (Rhododendron hirsutum) und die ‚Rostblättrige Alpenrose‘ (Rhododendron ferrugineum), sind die häufigsten heimische Rhododendron-Arten, sie kennt wohl jeder und sie wachsen auch im Garten ganz ordentlich, wenn man ihnen den richtigen Boden bietet.
Die meisten Rhododendron-Arten, die großblumig im Mai unsere Gärten in einen Blütenrausch versetzen sind jedoch aus Japan oder China. Sie wurden schon vor mehr als 200 Jahren nach Europa gebracht und liebevoll kultiviert. Heute gibt es sehr viele veredelte Sorten, die auf Unterlagen gepfropft werden, die auch auf einem normalen Gartenboden ganz gut wachsen, denn Rhododendren (und Azzaleen, die auch zu den Rhododendren zählen) benötigen einen ziemlich sauren, lockeren Waldhumusboden und wachsen am liebsten in Mischwäldern unter Kiefern und Eichen. Die Züchtung hat ihren Schwerpunkt deshalb in Norddeutschland. Im Süden haben die sandig-lehmigen Böden in der Regel einen zu hohen Kalkgehalt.
Es spricht also einiges dafür, sich für neuere Sorten zu entscheiden, wenn man Rhododendren erfolgreich im Hausgarten integrieren will, sonst wird der Aufwand sehr groß. Zumindest ist es nicht mehr Notwendig ein 'Moorbeet' mit Torf anzulegen, das wäre ökologisch ohnehin grenzwertig. Obwohl Bienen und Hummeln die Blüten eifrig besaugen, bringen Rhododendren ökologisch nicht viel, optisch dagegen sind sie einfach ein Traum!
Rhododendron Hybride ,Germania‘ und 'Cunningsham's White' © garten-puk.de
Obwohl sie zu den anspruchsvolleren Pflanzen gehören, wachsen meterhohe Rhododendren in unserer Umgebung in einigen Vorgärten. Glücklicherweise habe ich, ohne es zu wissen, eine Sorte gepflanzt, die zu den widerstandsfähigsten zählt, die man kaufen kann. Obwohl ich mich kaum um die Pflanzen gekümmert habe, gibt es sie immer noch und seit ich mich ein wenig um sie kümmere, sind sie doppelt so groß geworden. Es sind mit Sicherheit INKARHO-Hybriden.
Fast alle Rhododendren, die nicht veredelt sind, erfordern einen ziemlich sauren, möglichst kalkfreien und sehr humusreichen Boden mit einem pH-Wert von 4-5. Das niedersächsischen Ammerland, bietet diese Bedingungen und wurde deshalb für Rhododendren zur zweiten Heimat und dem Hauptanbaugebiet in Europa. Die dortigen unglaublich schönen, riesigen Rhododendren-Gärten sind einen Besuch im Mai unbedingt wert!
Pflanzen
Die Blütengehölze wurzeln flach in einer dicken Humusschicht und sind kaum im mineralischen Unterboden verankert. Daher bilden Rhododendren ein sehr dichtes, kompaktes Wurzelwerk mit vielen feinen Wurzel. Selbst wenn man veredelte Hybriden pflanzt, muss der Boden entsprechend vorbereitet werden, reichlich Rhododendronerde ist dazu notwendig und ein wirklich großes Pflanzloch, mehr breit als tief. Das lohnt sich kaum für eine einzelne Pflanze. 2-3 qm sollten es schon sein, die auch passende Partnerpflanzen aufnehmen können und eine einheitliche Pflege ermöglichen. Lichter Schatten oder Halbschatten und ein kühler Standort ist den Pflanzen angenehmer als volle Sonne. Der Boden muss Wasser gut halten können und idealerweise gleichmäßig feucht bleiben.
Auch wenn es oft anders behauptet wird, eine Pflanzung im Frühjahr ist besser als im Herbst, weil die Pflanzen dann mehr Zeit haben, Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topfballen nur leicht feucht, sollte gewässert werden, d.h., der Topf wird erst einmal getaucht, bis keine Luft mehr blubbert. Für einen guten Start sollte man in der ersten Saison auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten, das heißt aber nicht, dass man die Pflanzen ersäufen soll.
Pflegen
Im Herbst bekommen die Rhododendren eine dicke
Schicht Laub, (optimal wäre Eichenlaub)
das im Frühjahr nicht entfernt wird, sondern soweit es geht
‚zerrebelt’ und mit frischer Rhododendron-Erde vermischt wird. Die darunter wachsenden Maiglöckchen haben damit kein Problem und schieben sich durch die Blattschicht. Vor zu starker Spätwintersonne schütze ich sie, wenn es sein muss, auch mal mit einem dünnen Fließ, sonst verbrennen die immergrünen Blätter schneller als man denkt. Wächst noch nichts unter den Rhodos, ist feiner
Rindenmulch eine gute Idee, das hält den Boden im Sommer feucht.

Der bekannte Rhododendron-Züchter Holger Hachmann empfiehlt neu gesetzte Rhododendron im März oder April zu düngen, bei Jungpflanzen spätestens 2-3 Wochen nach der Pflanzung im Frühjahr. Ein Spezialdünger lohnt sich allemal, denn dieser lässt sich auch für Hortensien und andere „Sauerpflanzen“ verwenden. Pro Quadratmeter soll man dann auch noch 30 g Hornspäne dazugeben. Die erste Düngung kann mit Blaukorn Entec und Hornspänen erfolgen, die Pflanzen wurzeln daraufhin sehr gut.
Als hervorragender organischer Dünger für Rhododendron hat sich außerdem Kaffeesatz bewährt. Er enthält – wenn auch in geringer Menge – alle wichtigen Nährstoffe, wirkt darüber hinaus leicht bodenversauernd und reichert die Erde mit Humus an.
Bei älteren Pflanzen, die 70 bis 120 Zentimeter hoch sind, streut man im äußeren Drittel des Kronenbereichs ebenfalls im März oder April bei trockener Witterung etwa 90 Gramm Vorratsdünger und 50 bis 70 Gramm Hornspäne auf den Boden.
Die Düngeempfehlungen gelten ausschließlich für die großlaubigen Arten. Kleinblättrige Rhododendron, Zwergformen und Japanische Azaleen kommen mit der Hälfte der angegebenen Menge aus. Ob ein Rhododendron gut ernährt ist, erkennt man an seiner dunkelgrünen, dichten Belaubung und am reichen Knospenbesatz.
Bis Ende Juni ist bei Bedarf eine Nachdüngung möglich – entweder mit Blaukorn Entec oder mit einem organischen Produkt. Die Menge sollte jedoch 30 Gramm pro Quadratmeter nicht übersteigen. Bei älteren Rhododendren sollte vor dem Düngen die Mulchschicht vorsichtig entfernt werden - das mache ich aus den genannten Gründen nicht und bin auch sehr sparsam mit der Nachdüngung. Vielleicht wachsen die Pflanzen dann nicht so üppig, das nehme ich jedoch in Kauf, weil ich ohnehin nicht viel Platz habe.
Schneiden
Rhododendron muss normalerweise nicht geschnitten werden. Verkahlte Sträucher werden durch eine Verjüngung mit der Gartenschere aber wieder kompakt und dicht, deshalb schneide ich schon mal einen „Tiefflieger“ zurück, der nicht blühen will oder allzu strebsame Äste, die den Weg auf die Terrasse vereinnahmen wollen. Das sollte man jedoch nur mit gut eingewachsenen Rhododendren tun. Der Boden unter den Pflanzen wird von mir so wenig wie möglich behelligt. Dort haben sich Maiglöckchen selbst ausgebreitet, das paßt und bedarf keiner Änderung.
Geschnitten werden kann im Frühjahr bevor die Knospen anfangen dick zu werden, also im April, und im Herbst. Vorsicht ist bei Exemplaren geboten, die bis auf die Triebspitzen völlig verkahlt sind, denn die sind (wie bei mir im Vorgarten) entweder nicht gepflegt worden oder haben nie richtig fußgefasst. Wenn sie sich leicht herausziehen lassen, läßt man es lieber gut sein.
Bei gut eingewurzelten Pflanzen sitzen selbst noch an dicken Ästen sogenannte schlafende Augen, die Knospen bilden und neu austreiben. Sympathischer als ein radikaler Rückschnitt ist mir eine schonendere Verjüngung. Ich schneide nur einzelne Zweige zurück um den Wuchs etwas zu lenken.
Bei radikalem Rückschnitt brauch der Rhododendron jedoch mindestens 3 Jahre, bis wieder eine reich blühende Krone aufgebaut ist.
Rhododendron Umpflanzen
Es kann vorkommen, dass ein Rhododendron umgepflanzt werden muss, deshalb habe ich mir dazu folgendes gemerkt:
- Rhododendron im April mit Wurzelballen großzügig ausstechen
- Doppelt so großes und tiefes Pflanzloch ausheben
- Den Aushub mit viel Rindenkompost und Laubhumus anreichern (oder Rhodo-Erde)
- Ballen leicht aus der Erde herausragen lassen, gut wässern, eine Handvoll Hornspäne im Wurzelbereich ausbringen und mit Rindenkompost mulchen
Vermehren
Eine Vermehrung von Stecklingen soll möglich sein, allerdings werden die Pflanzen dann ja nicht auf kalkresistenten unterlagen veredelt, deshalb würde ich lieber zu neuen Pflanzen greifen.
Lieblings-Sorten
Für meinen Garten kommen in erster Linie sogenannte INKARHO Rhododendren in Frage, das sind Sorten, die auf einer kalktoleranten Unterlage veredelt sind und deshalb auch in nur leicht saurem Gartenboden gut wachsen.
Rhododendron-Hybride ‚Germania‘, spektakuläres Pink, 100-180 cm, V
Rhododendron-Hybride ‚Junifeuer‘, rot, 120 cm, V-VI
Rhododendron-Hybride ‚Caruso‘, purpur, 40-100 cm, V
Rhododendron-Hybride ‚Cunningham´s White‘, reinweiß, 150cm, V-VI
Rhododendron-Hybride ‚Nova Zembla‘, rubinrot, 150cm, V-VI
Von der Marke INKARHO®:
Rhododendron-Hybride ‚Inkarho-Dufthecke rosa‘, helles Rosa, 150 cm V
Rhododendron-Hybride ‚Inkarho-Dufthecke weiß‘, weiß-grün, 150 cm V
Duftende Sorten, die auch als immergrüne, blühende Hecken gepflanzt werden können.
Selbstverständlich gibt es auch sehr schöne violette, gelbe, orange oder mehrfarbige Sorten, die Auswahl ist in diesem Fall wirklich eine Qual.
Traum-Partner
Wann die Maiglöckchen unter den Rhododendren sich angesiedelt haben und geradezu wuchern weiß ich nicht mehr. Sie lieben die dortigen Bodenverhältnisse. Auch die Weigelien haben nichts gegen sie säuerliche Umgebung und erst recht nicht Hortensien, Farne, Schneemarbel und Etagenprimeln. Tränende Herzen wachsen dort sowieso und am Rande der Fläche lilienblütige Tulpen (nach der Blüte herausnehmen, sie lieben den Schatten und den sauren Boden nicht) und orientalische Lilien. Tiarella, Heuchera, Hosta und Astilben sind ebenfalls hervorragend und japanischer Blumenhartriegel dazu wäre sicher eine traumhafte Kombination für den Frühling.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- Laubdecke nicht entfernen, evtl etwas zerkleinern | D: Rhodo-Dünger, Hornspäne, Kaffeesatz und Rhodo-Erde | - Ggf. zweite Düngung ca. 1/3 der ersten D., Kaffeesatz | -Feucht halten, nicht austrocknen lassen | Laubdecke, Rindenmulch |