Katzenminze

Nepeta racemosa, N. subsessilis, N. grandiflora,

N. kubanica

(Lamiaceae)

Fr-St, 1-2, so, 40-80 cm, V-VII

Sandig-Steinig, wenig-humos, pH+/-7, NPK+, Z4, Sch

Katzenminzen haben viele Fans unter Menschen und Katzen. Weltweit gibt es etwa 180 verschiedene Arten der hübschen Lippenblütler. Leider habe ich kaum Flächen, die der Art entgegenkommen. Vor allem die graulaubigen Sorten, die trockene und warme Standorte brauchen und am liebsten im Kiesbeet Platz nehmen würden, haben es bei mir schwer. Dazu gehört auch die größte Fraktion ‚Nepeta racemosa‘, mit einer Ausnahme, wie es schien: eine weiße, nur ca. 30-40 cm hohe Sorte, wächst jedes Jahr sehr schön und blüht bis September. Das Etikett wies sie als ‚Nepeta racemosa‘ aus. Das kam mir nicht geheuer vor, also suchte ich im Internet nach der Pflanze und stellte fest: es war in Wirklichkeit eine niedrige Sorte des Steinquendels (Bergminze), sehr wahrscheinlich Calamintha nepeta ‚Marvelette White‘. Ein ausgesprochen schöner Ersatz für Katzenminze, letztendlich bin ich fast froh wegen der falschen Bezeichnung - aber frech ist das schon!


Katzenminze ist ein beliebter Rosenbegleiter, da viele Insekten von den enthaltenen Pheromonen Nepetalacton und Aktinidin, das übrigens auch in Baldrian enthalten ist, flüchten. Katzen dagegen werden „high“ und rollen sich in der Pflanze bis sie platt ist. Sie soll auf sie aphrodisierend wirken, manchmal auch beruhigend. Nicht alle Katzen reagieren jedoch gleich. Reibt man Spielzeug mit getrocknetem Kraut ein, regt es den Spieltrieb an und macht die Tiere zutraulich und manchmal ganz wuschelig. Gefährlich soll die Droge für Katzen nicht sein. Vögel mögen das Kräutlein nicht - auch nicht Schnecken - recht so.

Auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen Böden gedeihen nur wenige Arten der Katzenminze, zum Beispiel die Japan-Katzenminze (Nepeta subsessilis), der China-Drachenkopf (Nepeta prattii) und die großblütigen Sorten (nepeta grandiflora). Schwere, feuchte Böden mögen auch diese grünlaubigen Arten nicht. Der optimale pH-Wert für diese Sorten liegt zwischen 6 und 7.


Wer keine guten Standort für Katzenminze hat, kann auf eine breite Palette an Bergminze, Salbei und Agastachen zurückgreifen, die mindestens genauso schön sind und etwas lehmig-humoseren Boden besser vertragen. Nur Für Katzen sind diese Pflanzen nicht so attraktiv.

Pflanzen

Die meisten Arten der Katzenminze gedeihen am besten auf kargen, durchlässigen Böden und vertragen Trockenheit sehr gut. Volle Sonne ist unbedingt notwendig, sonst hat man an den Pflanzen keinen Spaß. 


Sand und Kies können die Erde durchlässiger machen. Natürlich kann man Gräben ziehen oder Hügelbeete anlegen, ob sich da lohnt, muss man sich gut überlegen, wenn man viele Katzenbesucher hat.

Pflegen

Pflanzzeit ist im Frühjahr. Nach drei bis fünf Jahren spätestens ist eine Teilung fällig, da die Pflanzen nicht mehr so stark blühen. Mineralischer Dünger - in Maßen - können im Frühjahr den Start erleichtern, wenn man etwas Kräuter- oder Anzuchterde übrig hat, darf das gerne rings um die Pflanze verarbeitet werden. Blaukorn wird oft empfohlen, muss aber meines Erachtens nicht wirklich sein. Zwei meiner Sorten wachsen zu Füssen einer Rose und sind mit dem zufrieden, was Rose übrig lässt.


Katzenminze remontiert sehr gut, ein bodennaher Rückschnitt nach der Blüte ist das, was die Pflanze dazu braucht. Nach drei bis fünf Jahren kann die Blütenfülle der Katzenminze nachlassen, dann sollte sie im Frühling geteilt werden. Mehltau kann vorkommen, ansonsten ist die Pflanze recht robust.


Vermehren

Schöne Sorten sollte man vegetativ durch weiche Stecklinge vermehren, das werde ich sicher ausprobieren. Das Vermehren von Pflanzen macht ungeheuren Spaß weil es oft leicht gelingt - und was man zuviel hat, kann verschenkt werden.



Lieblings-Sorten

Nepeta x faassenii ‚Walkers Low‘, dunkelviolett, bis 90 cm, V-VII, gute Sorte für vollsonnige Standorte, bei weniger Licht kümmert sie. (Ich bin von Wuchs und Farbe nicht überzeugt)

Nepeta racemosa ‚Superba‘, blasses Blau, 20-40 cm, V-VII

Nepeta grandiflora ‚Cat´s Pajamas‘, lavendel-blau, 40-60 cm, kompakt, hübsche kräftige Farbe, VI-VII, Lieblingssorte der Nachbarskatze!

Nepeta grandiflora ‚Blue Danube‘, dunkelblau, 90 cm, kompakt, VI-VII R

Nepeta kubanica, violett, 70 cm, VI-VII
Die Staude wird richtig groß, ich schneide sie immer wieder zurück und beschränke ihre Wuchsfreude aufs heftigste. Sie ist ein Hummel-Liebling, braucht aber viel mehr Platz als ich zunächst angenommen habe. Im Gegensatz zu den racemosa-Arten
verträgt sie etwas schwereren Boden, der gerne auch etwas feuchter sein darf. Sie wächst bei mir im lichten Schatten! Bei zuviel Stickstoff ist sie allerdings nicht standfest.

Traum-Partner

Katzenminze hat eher die Anmutung einer Wildpflanze, das kann strenge Rosenbeete wunderbar locker und leicht aussehen lassen. Abgesehen davon, manche Sorten haben wirklich schöne, leuchtende Blautöne. Bevorzugt man Weiß oder Rosa gibt es allerdings schönere Kräuter. Kombinationen mit Prachtkerzen, Nachtkerzen, Purpur-Sonnenhut und anderen ‚Prärie-Stauden‘ passen ausgezeichnet.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
- D: min. Dünger - RS nach Blüte, remontiert -