Lilientraube

Liriope muscari

(Convallariacae)

G-GR, 2-3, hs-abs, 30-40 cm, IX-X

Lehmig, humos, pH min. 6,5, NPK+(-Ca), Z6, Sch

Mitunter werden Lilientrauben als ‚Geheimtip’ und kostbare Gartenraritäten angeboten, das sollte wirklich nicht sein. Die späte Blütezeit harmoniert nur mit wenigen Pflanzungen im Garten, Hosta und der immergrüne Farne gehören mit Sicherheit dazu, vielleicht auch hellrote und orange Heuchera. Die Mühe sollte also wohl überlegt sein, denn Liriopen wachsen sehr langsam und sind kalkempfindlich


Auf einer absonnigen Seite am Gehölzrand, zwischen Pflanzen mit großen Blättern, möchte ich sie aber nicht mehr missen. Das dunkle Laub ist standfest und immergrün und die Blüten wirken immer frisch und sind sehr haltbar. Die Winterhärte der aus China und der südlichen USA stammenden Pflanzen wird m. E. nicht richtig eingeschätzt. Einmal eingewachsen, übersteht die Lilientraube strenge Winter ohne Winterschutz, das eigene Laub ist hierfür ausreichend.

Liriope muscari 'Big Blue'© vogg-pe.de

Pflanzen

Liriopen brauchen einen humosen, lockeren, mindestens leicht sauren Boden. Deshalb stehen sie bei mir nicht am optimalen Standort. Ich versuche das mit etwas Rhododendronerde im Frühjahr auszugleichen. Natürlich standen solche Feinheiten nicht auf dem Pflanzschild und gesagt wurde mir, dass die Pflanze überall wächst. Tatsächlich sollte sie optimalerweise zu Rhododendren und Azaleen gepflanzt werden. 

Pflegen

Die beste Pflanzzeit für die Liriope ist im Frühjahr, so hat sie bis zum Winter genügend Zeit zum Einwurzeln. Meine horstig wachsende Sorte ,Big Blue’ braucht etwas Platz, damit sie sich ausbreiten kann. Im zeitigen Frühjahr sollte das Laub auf etwa ein Drittel zurückgeschnitten werden, besser nicht im Herbst, denn sie braucht das immergrüne Laub als Winterschutz.


Die Liriope leidet manchmal unter Pilzerkrankungen, die die Blätter fleckig werden oder sogar absterben lasser. Wenn die Blätter aus welchen Gründen auch immer unschön werden, schneide ich sie bodennah zurück, das hat ihr bisher nicht geschadet. Da sie ohnehin saures liebt, würde ich bei Fäulnis auch etwas Netzschwefel darüberpundern, vielleicht hat man damit Erfolg.

Vermehren

Die Lilientraube kann durch Samen vermehrt werden, wenn sie das nicht ohnehin selbst macht. Die abgeschüttelten Samen können aber auch im Frühjahr, sobald es frostfrei ist, direkt ins Beet gesäht werden (Lichtkeimer, nur leicht andrücken und abwarten, was die Vögel davon übrig lassen). 

Lieblings-Sorten

Liriope muscari ‚Big Blue‘, lavendelblau, 30-40 cm, IX-X

Liriope muscari ‚Monroe White‘, weiß, 30-40 cm, VIII-X

Traum-Partner

Die grasartigen Horste passen meiner Meinung nach am besten zu großblättrigen, hellen Funkien. Sehr gut kann ich sie mir jedoch auch zu japanischer Lavendelheide und anderen Gehölzchen vorstellen, die eine rote oder orange Herbstfärbung haben. Rotschleierfarn kann ich mir auch gut vorstellen, er verträgt auch leicht sauren Boden. Zu Rhododendren wirken sie unscheinbar, obwohl sie ganz ähnliche Ansprüche haben.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Winterschutz erforderlich, auch vor Nässe D: Rhodo-Erde; RS unschöner Blätter (wintergrün) Mulchen Mulchen Blüte, etwas Rhodo-Erde, Winterschutz erforderlich