Bergbohnenkraut
Satureja montana
(Lamiaceae)
St, 1-2, so, 10-30 cm, VIII-IX
Sandig-Steinig, wenig humos, pH 7+, NPK + (+Ca), Z6,
Sch
Das Kraut, das familiär den Lippenblütlern zugeordnet wird, gibt es als einjähriges (Satureja hortensis) und als mehrjährige Staude, auch Winter-Bohnenkraut genannt. Im Geschmack ist es schärfer als der einjährige Verwandte, kann aber vorsichtig dosiert zu Bohnen und Kartoffeln gegeben werden, die Bohnen werden dann angeblich besser verdaut. Ernten sollte man es kurz vor oder während der Blüte, der Gehalt an ätherischen Ölen ist dann am höchsten. Dazu werden die Zweige luftig und schattig zum Trocknen aufgehängt und die Blätter trocken abgerebbelt. Ist das Kraut gut etabliert, kann man es ganzjährig frisch ernten.
Auf der Alpensüdseite wächst es von Spanien bis Albanien auf trockenen Kalksteinfelsen und Geröllhalden bis zu einer Höhe von 1500 m. Der kleine Halbstrauch, der etwa 30 cm hoch werden kann, bildet eine Hauptwurzel und sich verzweigende Nebenwurzeln, d.h. aber auch, dass er schlecht zu teilen ist, er bildet jedoch recht zügig dichte Teppiche und ist als Bodendecker wunderbar geeignet. Er blüht auch sehr hübsch von August bis zum ersten Frost, je nach Sorte weiß, rosa oder violett, und vertreibt Blattläuse, was will man den mehr?
Wie lange das Kraut mit der Winternässe zurechtkommt, bleibt abzuwarten, bisher bin ich ziemlich positiv überrascht von der doch sehr guten Anpassungsfähigkeit, der kleine Lavendel daneben hat das nicht mitgemacht.
Pflanzen
Bergbohnenkraut liebt kalkhaltige Böden und trockene Standorte, deshalb war die Pflanzung ein kleines Experiment. Es wächst an einer mageren, sandig-lehmigen Stelle in (fast) voller Sonne und trotzt der Winternässe erstaunlich gut, jetzt schon im fünften Jahr. Wegen seiner Blattlaus-Feindlichkeit werde ich es im Hochbeet neben den kleinen Buschbohnen pflanzen, mal sehen, wie es zurechtkommt.
Um die schwarze Bohnenblattlaus zu vertreiben, kann ein Tee der Pflanze gespritzt werden. Das Kraut soll sogar Motten und Silberfischchen vertreiben (Zweige zwischen die Wäsche legen).
Pflegen
Dichter Lehmboden sollte mit Quarzsand und Kies aufgelockert werden und etwas Algenkalk ab und an tut ihm sichtlich gut, ansonsten sollte man sich, wie bei allen Kräutern dieser Art, mit dem Düngen zurückhalten, wenig Kompost im Frühjahr reicht vollkommen. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr schadet nicht, muss aber auch nicht sein, es kommt ganz darauf an, wie die Pflanze sich etabliert.
Vermehren
In der Frostfreien Zeit kann das Kraut leicht direkt ausgesägt werden, alternativ kann man es in Schalen vorziehen (Lichtkeimer). Auch Stecklinge funktionieren gut.
Lieblings-Sorten
Satureja montana subsp. montana, rosa oder weiß, 10-30 cm, VIII-IX
Satureja montana var. citriodora, weiß, 20-30 cm, VIII-IIX
Der Duft der Pflanzen variiert mitunter, öfter mal erinnert der Duft an Zitronen, so entstand auch diese Auslese.
Satureja spicigera (Kriechendes Berg-Bohnenkraut) weiß, 15 cm, VIII-X
Traum-Partner
Santolina rosmarinifolia oder silberlaubige Kräuter, z.B. Artemisia schmidtiana ‚Nana‘, Thymian und Lavendel natürlich auch.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: wenig Kompost | - | Ernte | - |