Japanische Lavendelheide
Pieris japonica
(Ericaceae)
G-GR, 2-3, sch-hs, 40-80 cm, IV-V
Sandig, humos, pH 5 - 6,5, NPK++(-Ca), Z6,
Sch
Zwei unterschiedliche Sorten der japanischen Lavendelheide, auch ‚Schattenglöckchen’ genannt, wachsen bei uns im Garten. Sie stammen ursprünglich aus dem feuchten Unterholz der japanischen Bergwälder, sind wintergrün, machen im Frühjahr durch einen schönen roten oder bronzenen Frühjahrsaustrieb aufmerksam und blühen reich mit unzähligen weißen oder rosafarbenen Glöckchen. Die kleine, panaschierte ‚Little Heath‘ wird nur 50 cm groß, aber das mit einem zu allen Jahreszeiten wunderschönen Farbenspiel. Die andere Sorte ist mir unbekannt, wird aber augenscheinlich größer. Die kleinen Gehölze sind ökologisch wohl nicht besonders wertvoll, aber eine schöne Ergänzung zu Rhododendron und anderen Pflanzen, die einen eher sauren Boden schätzen.
Wichtig zu wissen: der Saft von Blüten und Blättern kann sehr unangenehme Hautreizungen verursachen, bei Menschen und Tieren (letztere merken das sehr schnell von selbst).
Pflanzen
Lavendelheide sollte nur im Frühjahr gepflanzt werden, wobei der Boden mit Rindenkompost (sauer), Sand oder Rhododendronerde verbessert werden kann. An sehr feuchten Standorten wird eine Kiesschicht unten im Pflanzloch als Drainage empfohlen - ich lege an solchen Stellen immer gerne einen kleinen Graben als Beetbegrenzung an. Das schätzen unsere Erdkröten außerordentlich und die Pflanzen bekommen keine nassen Füsse. Rindenmulch sollte ausgebracht werden um den Pflanzen Trockentress zu ersparen. Ich persönlich bevorzuge Rosenmulch, der ist feiner und entzieht dem Boden keinen Stickstoff. Wer das nicht glaubt, kann ja ein paar Hornspäne darunter streuen.
Pflegen
Dichte, lehmige Böden mögen sie nicht, dazu neigt aber mein Boden. Deshalb bekommen sie im Frühjahr etwas Sand, Rhododendronerde (1:2) und ein wenig Dünger für ebensolche im Wurzelbereich, das tut ihnen sichtlich gut. Mein Gartenkompost eignet sich nicht, da er zu kalkhaltig ist. Der Nährstoffbedarf ist jedoch bei weitem nicht so hoch wie bei Rhododendren. Beim Einarbeiten benutze ich meine Hände, keine scharfen Gartengeräte, denn die Pflanze ist ein Flachwurzler mit feinen, dichtem Wurzelgeflecht knapp unter der Erde.
Schneiden muss man die kleinen Gehölze wirklich nicht, sie wachsen von selbst sehr formschön. Stört ein Zweig die Optik, kann der gerne weg, Lavendelheide ist sehr schnittverträglich. Alte, durch Trockenstress verkahlte Pflanzen können im Frühjahr bis in das alte Holz ‚verjüngt‘ werden. Sofern sie gut eingewurzelt sind, treiben sie problemlos wieder aus. Will man den Pflanzen etwas gutes tun, gießt man mit Wasser aus der Regentonne, wie Rhododendren.
Außer meinem speziellen Freund, dem
Dickmaulrüssler kennt die Lavendel-Heide kaum Feinde - wenn sie nicht richtig wächst, liegt das meist am Boden.
Vermehren
Ich habs noch nicht probiert, kann mir aber vorstellen, daß Lavendelheide über Stecklinge im Frühjahr vermehrt werden kann. Vielleicht funktioniert auch ein Wurzelväschen, das lädt zum Experimentieren ein.
Lieblings-Sorten
Pieris japonica ‚Little Heath’, weiß, cremeweiße Blattränder, 50 cm, IV-V
Pieris japonica ‚Carnaval’, weiß, roter Austrieb, cremeweiße Blattränder, 80 cm, gut für Pflanzgefäße, IV-V
Pieris japonica ,Forest Flame’, flammend roter Austrieb, sehr auffällig,100 cm, IV-V
Pieris japonica ,Valley Fire’, pink-rosa Austrieb, 100 cm, IV-V
Pieris japonica ,White Cascade’ wüchsig, weiß, große Blüten bis 150 cm
Traum-Partner
Daß Lavendelheide super zu Rhododendren, Hortensien und Tiarella passt, ist klar. Wer sich traut, könnte ja mal die Kombination mit Blauem Mohn (Meconopsis betonicifolia) probieren.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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Rhodo-Erde, wenig Rhodo-Dünger, ggf. Sand | Rindenmulch/ Rosenmulch | Nicht austrocknen lassen |